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Lichtvoll und erdverbunden
Die Namensliste seiner Lehrer liest sich wie
die Eintrittskarte in die Welt der etablierten Künstler :
Peter Langguth hat bei Ackermann, Baselitz, Lüpertz
und Sandle studiert, in Karlsruhe, an der hiesigen
Akademie der Künste
....Einfluß soll hier keineswegs Nachahmung heißen.
Längst hat der Künstler, der vor zwei Jahren mit
seinen Bildern die Galerie des Deutschen General-
konsulats in New York schmückte, zu einem eigenen
Stil gefunden. Seine Wurzeln muß er nicht verleugnen,
im Gegenteil, die Souveränität, wie er etwa in der
Reihe "Der Grübler" mit seinen früheren Lehrmeistern
verfährt, sie abstrahiert, zum Teil konkretisiert und
weiterführt, zeugt von Selbstbewußtsein und Können.
... Die Dichte der Konstruktion, aus der
heraus Langguth seine Bildkonstruktionen entwickelt,
die Leuchtkraft seiner Farben, denen er eine lichte
Transzendenz verleiht , der spannende Gegensatz
zwischen Schwere und Leichtigkeit können den
Betrachtenden tief in die Vielschichtigkeit des
Bildes hineinziehen, ohne ihn zu bedrängen.
Figürliches wird sogleich, fast wie es entsteht,
wieder abstrahiert, der Betrachter findet sich
in einem Spannungsfeld zwischen expressivem
Ausdruck und einer wohltuenden Reduktion der
Formsprache wieder.
...Die Farbenpalette zeigt Grün-und Brauntöne,
die mit ihrem lichten Glanz deutlicher auf das
Blau des Himmels,auf das Gelb der Sonne
verweisen, als es die reale Darstellung dieser
Farben vermöchte.
Frau Jutta Wellenreuther
Kunstkritikerin aus Karlsruhe
Badische Neueste Nachrichten,1998
Die Kunst und der Künstler
Der Künstler ist ein Mensch und kein Paradiesvogel. Der Maler übt eine scheinbar einsame Profession aus; er darf nicht stehen bleiben, er soll unbequem und kritisch sein.
Der soziale Kontakt ist für ihn von besonderer Wichtigkeit. Ein Künstler besitzt seismografische Fähigkeiten.
Er braucht den Betrachter. Er darf nicht müde werden seine Fähigkeiten weiter
zu entwickeln und zu verfeinern.
Gleichzeitig ist und bleibt der Künstler nur ein Empfänger und Übermittler. Die feine Kreativität beschränkt sich auf das Empfangen und Übermittlen.
Je weiterentwickelt unsere Empfangskanäle sind, um so großartiger können die Geschenke sein, welche wir überbringen dürfen. Der professionelle Künstler kann nicht warten bis die Muse ihn küsst.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Übertragungspausen zu überbrücken. Die Arbeit fordert ein Höchstmaß an Konzentration. Je feiner die Kunst sich zeigt, um so weniger ist sie ein Verdienst des Künstlers.
Der Verdienst des Malers besteht darin sich besser empfänglich zu machen für die Geschenke, welche er übermitteln kann und soll. Dies kann am Besten bewerkstelligt werden aus einem Zustand der hohen Konzentration, um dann im rechten Moment loslassen zu können für das zu überbringende Geschenk.
Oder um es mit Leonard Cohen zu sagen:"You loose your grip and then you slip into the masterpiece / Du verlierst deinen Halt, um dann in das Meisterwerk hinein zu rutschen.
Peter Langguth 2009